Am 22.06.2022 prämierte Heimat- und Bauministerin Ina Scharrenbach den Beitrag „Kopstadtplatz – Innenstadt kollaborativ gestalten“ als eines von fünf bürgerschaftlichen Projektbeiträgen im Wettbewerb „Zukunft Stadtraum“. Mit dem Landeswettbewerb rief das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung Mitte Dezember 2020 auf, mutige und innovative Konzepte zu entwickeln, „die den Veränderungen der Land- und Stadträume in Hinblick auf den öffentlichen Straßenraum als Begegnungsraum und den Entwicklungen hin zu einer natürlichen Stadt Rechnung tragen“ (MHKBG 2020).
Zusammen mit den Landschaftsplanerinnen Julian Altmann und Yasemin Baksi initiierte Martina Nies von der Initative für Nachhaltigkeit e.V. einen co-kreativen Prozess, an dem sich über 30 Menschen aus den verschiedensten Bereichen beteiligten und ein Projektteam bildeten: Bewohner:innen und Gewerbetreibende rund um den Kopstadtplatz, Vertreter:innen von öffentlichen, städtischen und kirchlichen Trägern, Engagierte, Initiativen und Künstler:innen, Mitarbeiter:innen des JUS der Universität Duisburg-Essen, der Grünen Hauptadtagentur, Stadtagentur und der Essen Marketing GmbH sowie Vertreter:innen der BV I und Ratsmitglieder.
Sie alle brachten ihre Perspektiven und Ideen zu einer Neugestaltung des Kopstadtplatzes in zwei Kreativworkshops ein, diskutierten und tauschten sich aus. Das besondere: Aufgrund der Pandemie fand alles online statt. Selbst das Koordinatorenteam war sich zuvor nie begegnet und fand durch einen gemeinsamen Kontakt zueinander.
„Im ersten Kreativworkshop im März wurde ein aktuelles Stimmungsbild eingeholt: Was ist toll an dem Kopstadtplatz? Was ist nicht so gut? Was muss unbedingt verbessert werden? Und natürlich die Frage: was soll anders sein. Jeder konnte seine Beiträge in einem virtuellen Whiteboard eintragen so dass gemeinsam diskutiert werden konnten.“ beschreibt Martina Nies den Ansatz.
Auf der Grundlage der Beiträge entwickelte das Koordinatorenteam zwei Vorschläge, die dann in einem zweiten Kreativworkshop Anfang April diskutiert wurden. Im Ergebnis steht ein zweistufiges Konzept: „Von der Idee bis zum Entwurf und dann bis zum ersten Spatenstich vergeht meist sehr viel Zeit. Planungsprozesse sind komplex und bedürfen viel Abstimmung. Für Außenstehende ist das häufig nur schwer nachzuvollziehen. Deshalb haben wir einen Schwerpunkt des Entwurfs auf die Entwicklung in einem Experimentierraum gelegt.“ Erläutert Freiraumplaner Julian Altmann; „Das hat den Vorteil, dass verschiedene Maßnahmen zunächst temporär erprobt werden können, bevor sie baulich manifestiert werden. Das fördert dann auch die Akzeptanz von tiefergreifenden Eingriffen.“ Yasemin Baksi ergänzt: „In den Workshops wurde schnell klar: der Platz soll mit viel Grün mehr Aufenthaltsqualität für viele Menschen bekommen und flexibel für verschiedene Aktivitäten nutzbar sein.“
Das Konzept beinhaltet einen Experimentierraum, in dem Maßnahmen temporär gestestet werden können bevor bauliche Veränderungen folgen.
Es entsteht ein „urbanes Wohnzimmer“ als zentraler Treffpunkt für verschiedene Zielgruppen.
Die Ergebnisse aus beiden Workshops hat das Projektteam anschließend in einen Plan gebracht und eingereicht.
Als einer von fünf bürgerschaftlichen Beiträgen wurde der Vorschlag zum Kopstadtplatz mit 3.000 Euro prämiert, die nun für Aktionen vor Ort eingesetzt werden.
Des weiteren wurden in dem Wettbewerb 18 kommunale Projektideen und zwei Einreichungen von Planerinnen prämiert. Weitere Informationen zu den prämierten Projekten gibt es auf der Wettbewerbs-Seite des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung.
Und es geht weiter: Mitmachen erwünscht!
In den Workshops ist bei den Teilnehmer:innen der Wunsch nach Verstetigung der Zusammenarbeit entstanden. Daher trifft sich das Projektteam weiterhin regelmäßig, um jetzt konkrete Aktionen und Aktivitäten zu planen. Interessierte Menschen sind herzlich eingeladen, dazu zu kommen und sich mit einzubringen.
Das nächste Treffen findet statt am 08.07.2021 um 19 Uhr. Genaue Informationen können bei Martina Nies via E-Mail an martina.nies@initiative-fuer-nachhaltigkeit.de erfragt werden.
Für den gemeinsamen Austausch gibt auch eine Facebook-Gruppe.